Ausbreitung und Schäden

Schildläuse befallen sowohl Freiland- als auch Zimmer- oder Gewächshauspflanzen.

An Zimmer- und Zierpflanzen befallen sie vor allem: Aralien, Anthurium, Aphelandra, Efeu, Dieffenbachia, Farne, Fensterblatt, Ficus, Gummibäume, Kranzschlinge, Palmen, Oleander, Orchideen, Zierspargel und Zitruspflanzen, aber auch viele andere Arten.

Einige Napfschildlausarten saugen nicht nur die Nährstoffe aus der Pflanze, sondern fördern auch die Besiedelung mit dem Rußtaupilz. Letztendlich wird dadurch die komplette Photosynthese behindert. Deckelschildläuse geben giftige Substanzen an die Pflanze ab. Dadurch wird das Wachstum gehemmt und die Pflanze stirbt im Extremfall ab.

Einige Schildlausarten gehören zu den größten Schädlingen in der Landwirtschaft.

Beispiele:

Die Ananasschmierläuse (Dysmicoccus brevipes und Dysmicoccus neobrevipes) sind die Hauptschädlinge an Ananaspflanzen. Sie kommen überall in den Tropen und vereinzelt auch in den Subtropen vor. Ihr Lebensraum sind die Ananasplantagen in Afrika, Australien, Hawaii, Indien, Süd- und Mittelamerika und im pazifischen Raum. Sie befällt nicht nur Ananas, sondern auch andere Bromeliengewächse und Bananen. Aber auch auf einer Vielzahl anderer Gewächse fühlt sie sich zu Hause. Auch Baumwollpflanzer und Kaffeebauern fürchten sie.

Bei der Ananaspflanze verursacht sie die Ananaswelke. Kaffeepflanzen werden von ihr nur geschwächt, sind dadurch aber anfälliger für die Asterolecanium coffeae.

Die San-Jose Schildlaus (Quadraspidiotus perniciosus) ist für Obstbäume besonders schädlich. Sie wurde 1946 erstmalig in Deutschland beobachtet. Von China über die USA wurde sie nach Europa eingeschleppt. Sie ist lebendgebärend. Sie sorgt für erhebliche Ernteverluste und lässt ganze Bäume absterben. Ihr Befall ist meldepflichtig.

Die Kommaschildlaus (Lepidosaphes ulmi) ist die bei uns bekannteste Schildlaus. Sie wird knapp 3,5 mm lang und kann an Obstbäumen und Beerensträuchern den Fruchtansatz stark reduzieren. Sie bevorzugt Apfel-, Birnen- und Pfirsichbäume sowie Johannisbeer- und Stachelbeersträucher. Auch Pflaumenbäume haben unter ihr zu leiden.

Asterolecanium coffeae hat eine Vorliebe für Kaffeepflanzen. Sie verursacht dort erhebliche Schäden und Ernteeinbußen. Sie kommt in Angola, der Demokratischen Republik Kongo, Kenia und Westafrika vor. Ihr größter Feind ist die Erzwespe.

Die Australische Wollschildlaus (Icerya purchasi) vernichtet Zitruspflanzen. Sie ist seit Ende des 19. Jahrhunderts in Australien und Neuseeland bekannt. Mittlerweile ist sie auch in Kalifornien ein gefürchteter Schädling.

Aulacaspis yasumatsui kommt ursprünglich aus Asien. Sie ist ein gefürchteter Schädling an langsam wachsenden Ziergehölzen. Vor allem Palmfarne, die zu den teuersten kultivierten Zierpflanzen zählen leiden unter ihr. In Hong-Kong wurde 70%-100% der dort gezüchteten Zierpalmfarne von ihr vernichtet. Auch in den botanischen Gärten Floridas stellt sie ein großes Problem da. Natürlich Feinde scheinen nur in Thailand zu existieren. Sie werden von dort nach Florida importiert. Die Läuse mit Insektiziden auf Dimethoat- und Imidacloprid-Basis zu bekämpfen scheiterte bisher. Einzig das Besprühen mit Wasser-Öl-Emulsionen über mehrere Woche zeigt kleine Erfolge.

Bei den heimischen Gehölzen sind vor allem Apfel, Eibe, Gemeine Kiefer, Stechpalme, Weymouthskiefer, oder Zirbelkiefer durch Wollläuse betroffen. Man erkennt den Befall an weißen Wachsflocken, Honigtau, Rußtau und an Ameisenstraßen. Aber auch Magnolien und Hortensien werden genauso wie die Baumarten Ahorn, Rosskastanie, Ulme und Ahorn befallen. An ihnen entsteht in der Regel durch ihre Größe aber kein Schaden.

Honigtau (die Ausscheidungen der Blattläuse) kann auch den Menschen beeinträchtigen. Er kann Bodenbelege und Fenster verkleben. Er kann die Sicht auf Autoscheiben beeinträchtigen und im Weinbau den Geschmack von Wein verändern.